Abnehmender Energieverbrauch und sinkende CO2-Emissionen trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum.
Die heute vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vorgelegte Berliner Energie- und CO2-Bilanz für das Jahr 2015 zeigt einen um 2,0 % gesunkenen Endenergieverbrauch (EEV) und um 3,2 % gesunkene CO2-Emissionen (Verursacherbilanz) gegenüber dem Jahr 2014. Gegenüber dem Basisjahr 1990 hat Berlin eine CO2-Minderung um 33,3 % erreicht. Viele Bundesländer streben eine CO2-Minderung um 25 % erst für 2020 an.
Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Die Berliner Energiebilanz 2015 zeigt einen deutlichen Trend zu weniger Energieverbrauch. Trotz Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum verbrauchen die Berlinerinnen und Berliner immer weniger Energie. Diesen Weg wollen wir weiter fortsetzen und die positive Entwicklung verstetigen. Das Wirtschaftswachstum muss vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden. Unser Ziel ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich weiter deutlich zu erhöhen und so die im Energiewendegesetz gesetzten Klimaziele zu erreichen. Dafür steht uns unser Stadtwerk als vollwertiger Energiewendeakteur zur Seite.“
Prozentual fallen die Veränderungen der CO2-Emissionen vor allem in den Bereichen Private Haushalte, Gewerbe, Dienstleistungen (-3,2 %) und Verkehr (-3,5 %) am höchsten aus. In absoluten Zahlen überschritten die Emissionseinsparungen aus diesen Sektoren den Anteil des Verarbeitenden Gewerbes ebenfalls deutlich. Beim EEV hat die Fernwärme (+9,6%), im Vergleich zu Gas (-8,3%) sowie Braun- und Steinkohle (+4,1 % bzw. -100,0 %) zugelegt. Im Bereich der EEV wird somit kaum noch Kohle eingesetzt. Diese wird, in abnehmendem Maß, fast ausschließlich im Primärenergiebereich genutzt. Gleichwohl hat bei erhöhtem Wärmebedarf der Anteil der Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung gegenüber 2014 wieder abgenommen. Insgesamt hat sich der um -1,5 % gesunkene EEV im Sektor Haushalte, Gewerbe, Dienstleistungen deutlich in einer Abnahme der CO2 Emissionen niedergeschlagen. Die negative Entwicklung der erneuerbaren Energien wurde 2015 gegenüber dem Vorjahr gebremst. Ihr Anteil am Gesamtprimärenergieverbrauch betrug rund 4 %.
Insgesamt ist es erfreulich, dass sich die positive Gesamtwirtschaftsentwicklung Berlins (+5,5 %) und der Bevölkerungsanstieg (+1,4 % bzw. rund 50.000 Einwohner) gegenüber 2014 nicht in einem erhöhten EEV und CO2-Ausstoß widerspiegeln.
Die gesamte Energie- und CO2-Bilanz steht unter www.statistik-berlin-brandenburg.de zur Verfügung.