Interview mit Ramona Pop, 27.08.2010:
Die Grünen wollen bei der nächsten Wahl 2011 die stärkste Partei werden
Berlin – Die Grünen starten ihre Mission Rotes Rathaus. Auf einer dreitägigen Klausurtagung im brandenburgischen Kremmen steckt die Ökopartei seit gestern Schwerpunkte für den Fall einer Regierungsübernahme 2011 ab. KURIER-Redakteur Ronald Gorny sprach mit Ramona Pop, Fraktions-Chefin der Grünen.
G.: Die Grünen haben in den Plattenbaubezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf noch Probleme. Wie wollen Sie das bis zur Wahl ändern?
P.: Berlin lässt sich nicht mehr so einfach in Ost und West trennen, ganz andere Probleme, wie zum Beispiel soziale Unterschiede, spalten die Stadt viel stärker. Unser Programm gilt der ganzen Stadt.
G.: Sie wollen stärkste Partei in Berlin werden. Bei wie viel Prozent liegen die Chancen, dass Renate Künast gegen Klaus Wowereit antritt?
P.: Nach zehn Jahren Rot-Rot wartet die Stadt auf einen Politikwechsel, viele verbinden diese Hoffnung auf einen Aufbruch mit uns. Personalfragen entscheiden wir zum Jahresende, jetzt arbeiten wir mit Hochdruck an unserem Programm.
G.: In keinem Bundesland gibt es bisher Rot-Rot-Grün. Schließen Sie das auch für Berlin aus?
P.: Berlin wird nach der Wahl eine handlungsfähige Regierung brauchen. Deswegen sollten alle Parteien im Vorfeld keine Ausschließeritis betreiben.
G.: SPD und Linke wollen Gas, Strom und Wasser wieder verstaatlichen. Wie halten Sie es damit?
P.: Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand. Die SPD hat in den 90er-Jahren Gas, Strom und Wasser privatisiert. Davon will sie heute nichts mehr wissen. Wer aber zurückkaufen will, der muss auch sagen, wie er das bezahlen will. Wer genau hinschaut, sieht, dass bei Rot-Rot allein der Wunsch Vater des Gedankens ist. Ein politisches Konzept gibt es nicht.
Hier geht es zu dem Interview auf den Seiten des Berliner Kurier.
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