Manufaktur-Tour durch Berlin

Regelmäßig besucht Ramona Pop Berliner Unternehmen, um sich mit den Akteuren vor Ort auszutauschen und zu erfahren, wo die Politik sie noch unterstützen kann. Bei der Unternehmenstour am 26. Juli 2016 standen Manufakturen im Mittelpunkt des Programms.

In der Backstube von Beumer & Lutum.
In der Backstube von Beumer & Lutum.

Start der Tour war bei der Bio-Bäckerei Beumer & Lutum. Seit 1993 gibt es bereits den Betrieb, mittlerweile arbeiten hier 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 14 Nationen. Gebacken wird an zwei Standorten, in Kreuzberg und Neukölln. Statt Fertigmischungen und künstliche Backhilfsmittel kommen hier nur hochwertige Zutaten zum Einsatz. Die Getreidevielfalt, ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau, kommt zum größten Teil aus der Region. Kontrollierte Bio-Qualität wird auch bei den weiteren Zutaten, wie Milch, Obst oder Nüsse garantiert. Erfreut zeigte sich Ramona Pop auch über die positive Energiebilanz: Durch Wärmerückgewinnung konnte der Stromverbrauch spürbar verringert werden.

Espresso "Made in Berlin".
Espresso „Made in Berlin“.

Die nächste Station führte sie nach Tempelhof. Dort hat die Andraschko-Kaffeemanufaktur ihren Sitz. Gegründet wurde das Start-up 2005 von Wilhelm Adraschko, ehemaliger Mitbegründer des Cafe Einstein, und seiner Frau Elisabeth. Die Kaffeemanufaktur verwendet ausschließlich Speciality Coffees von kleinen Farmen, größeren Estates und Kooperativen. Der persönliche Kontakt mit den Farmern ist den Andraschkos dabei sehr wichtig. Dabei wird sich über die Ernte ausgetauscht, aber auch über die kommenden ökologischen Herausforderungen. Beim Besuch spürte man, mit welcher Leidenschaft sich die Manufaktur für den Erhalt des traditionellen Handwerks einsetzt. Nicht umsonst ist Espresso „Made in Berlin“ mittlerweile ein Aushängeschild in der Topgastronomie über Berlins Grenzen hinaus.

Besuch bei der Preussischen Spirituosen Manufaktur.
Besuch bei der Preussischen Spirituosen Manufaktur.

Zum Abschluss stand ein Besuch der Preussischen Spirituosen Manufaktur Schroff und Stahl auf dem Programm. 1874 errichtet als „Versuchs- und Lehranstalt für Spiritusfabrikation“ und dem Chemiker Prof. Max Delbrück zum Aufbau und zur Leitung anvertraut, blickt es auf eine lange Geschichte zurück. 2005 legten der Dipl.-Ing. Prof. Dr. Ulf Stahl und der Dipl.-Hotelier Gerald Schroff die Berliner Traditionsmarke „Adler“ neu auf und übernahmen schließlich die Manufaktur 2009 vollständig. Wirtschaftliche Wiederbelebung und die Pflege des ursprünglichen Manufakturleitgedanken waren die damaligen Ziele, so Gerald Schroff beim Rundgang. Hier wird noch per Hand in kleinen Mengen abgefüllt. Beste Rohstoffe kommen zum Einsatz, auf jegliche Zugabe von Aromen wird verzichtet. Statt Massenfertigung bekommt man hier ein authentisches Produkt, wo die Qualität im Vordergrund steht.