Ramona Pop: „Die Games-Industrie Berlins spielt in der Premier League“

Berlin ist Gaming-Standort Nummer eins in Deutschland. In der B.Z. erklärt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (41, Grüne), weshalb das Geschäft mit dem Daddeln ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.

B.Z.: Welche Rolle spielt die Gaming-Industrie für Berlin?

Ramona Pop: Die Games-Industrie Berlins spielt in der Premier League. Berlin ist ein digitaler und kreativer Wirtschaftsstandort und die Games-Branche nimmt hier einen wichtigen Platz ein. Die Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten europäischen Standorte der Games-Branche entwickelt. Mit rund 200 Games-Unternehmen, Dienstleistern, Institutionen und zentralen Verbänden sowie Universitätslehrstühlen und privaten Ausbildungsstätten ist die Hauptstadt bereits heute der vielfältigste Standort der Games-Industrie in Deutschland.

Welche Erfahrungen konnten Sie im Austausch mit Vertretern der Branche sammeln?

In meiner Wahrnehmung haben wir eine lebendige, bunte und aktive Branche. Kreativ und auch sehr engagiert, wie die Gründung der Game Berlin-Brandenburg Regionalvertretung letzte Woche zeigt. Wir stehen in gutem Kontakt zu allen Netzwerken der Games-Branche in Berlin.

Was macht den Gaming-Standort Berlin so attraktiv?

Berlin verfügt über eine einzigartige Dichte an Games-Unternehmen in Deutschland. Wir bieten diverse Games-Studien- und Ausbildungsgänge an Universitäten, Hochschulen und privaten Bildungseinrichtungen. Mit dem „games:net berlinbrandenburg“ haben wir eine regionales Wirtschaftsnetzwerk, das die Branche mit Vernetzungsangeboten bespielt. Nicht zuletzt betreiben wir eine aktive Ansiedlungs- und Förderpolitik, was den Games-Standort attraktiv macht, weil dadurch große internationale Player an unseren Standort geholt werden.

Welche Möglichkeiten hat der Senat, Berlin als Gaming-Standort attraktiv zu halten?

Berlin hat sich zu einem maßgeblichen Gaming-Standort entwickelt, doch darauf ruhen wir uns nicht aus. Auf der einen Seite führen wir die vielfältigen Förderaktivitäten weiter. Auf der anderen Seite tauschen wir uns intensiv mit der Branche aus.

Was hat sich Ihrer Meinung nach in der Gaming-Branche der letzten Jahre verändert?

Die Branche ist selbstbewusster geworden und die Technologien werden immer professioneller. Zudem verändern Technologien die Branche, denn gerade die Games-Branche ist wichtiger Innovationstreiber. VR wäre hier nur ein Beispiel. Auch das Thema E-Sports kommt immer mehr in Deutschland an.

Spielen Sie eigentlich auch selbst am Computer? Wenn ja: Was?

Früher hab ich das ganz gerne gemacht, am liebsten Aufbaustrategiespiele wie SimCity. Aber das ist schon etwas länger her, heute fehlt mir die Zeit dazu.