Auf Einladung der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen besuchte am 25. März 2014 der Vorstand der Berliner Bäderbetriebe die Fraktionssitzung, um den grünen Abgeordneten die Pläne einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens im Detail vorzustellen. Seit 2013 leiten Ole Bested Hensing und Annette Siering die Geschicke bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB). Angetreten waren beide mit dem primären Ziel, die Berliner Bäder für die Berlinerinnen und Berlinern wieder attraktiver zu machen. Mit 1,6 durchschnittlichen Besuchen pro Jahr je Einwohner hinkt Berlin noch immer weit dem Bundesdurchschnitt hinterher.
Um dieses Ziel zu erreichen, warb Herr Hensing in der Sitzung für eine Kurskorrektur in der Bäderpolitik. Doch dies könne nicht allein mit dem Erhalt des aktuellen Zustands erreicht werden, vielmehr müsse eine Umgestaltung einzelner Bäder vorgenommen werden, um wieder mehr Menschen in die Berliner Schwimmhallen zu locken. Ziel sei es, die Kapazitäten auch für die Zukunft bereitstzustellen und keinerlei Angebotseinschränkung zu machen. Dafür sei eine Bäderreform unumgänglich, um allein den Modernisierungsrückstau der letzten Jahre bewältigen zu können und dem Besucherrückgang entgegenzutreten.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen begrüßte die Pläne der Bäderbetriebe, Berlins Bäderlandschaft so zu gestalten, dass sie von der Bevölkerung stärker angenommen wird. Allerdings machte sie in der Diskussion auch deutlich, dass die aufgelaufenen Kosten für die Instandhaltung der Bäder nicht auf die Eintrittspreise umgelegt werden dürften. Daher sei aus grüner Sicht eine weitere Flexibilisierung der Tarifstruktur von Nöten. Trotz des geringen Kostendeckungsgrades bei den Tickets müsse auch zukünftig gewährleistet sein, dass sich einkommensschwache Menschen einen Besuch noch leisten könnten.
Zum Abschluss des konstruktiven Meinungsaustausches machte Ramona Pop deutlich, welch hohen Stellenwert das Thema auch für die bündnisgrüne Fraktion besitzt. Die Erwartungen richten sich nun an den Aufsichtsrat der Bäderbetriebe und an den Senat, eine kluge Neuausrichtung der Berliner Bäderlandschaft im Einklang mit einer verträglichen Tarifstruktur auf den Weg zu bringen. Dazu gehören auch Entscheidungen, wie der Ausbau von sog. Kombibädern, also Bäder, die 365 Tage im Jahr nutzbar sind.
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