Artikel von Regine Zylka: In der neuen Forsa-Umfrage der Berliner Zeitung legt die Ökopartei um fünf Punkte zu. Die Linken fallen auf den niedrigsten Wert seit acht Jahren.
Das Stimmungshoch, in dem die Grünen sich seit der Atomkatastrophe in Japan und der gewonnenen Landtagswahl in Baden-Württemberg befinden, hat sich stabilisiert. Innerhalb von vier Wochen legte die Partei in Berlin um fünf Prozentpunkte zu. Wäre an diesem Sonntag Abgeordnetenhauswahl, würden Grüne und SPD mit je 29 Prozent der Stimmen gleichauf liegen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Berliner Zeitung.
Forsa befragte 1004 Berlinerinnen und Berliner vom 18. bis 28. April. Die Querelen um den gescheiterten SPD-Ausschluss des früheren Finanzsenators Thilo Sarrazin waren in diesem Zeitraum schon bekannt, dennoch blieb der Wert für die Sozialdemokraten unverändert. Einen Einbruch verzeichnete Forsa hingegen für die Linkspartei, sie verlor innerhalb eines Monats drei Punkte und kommt nur noch auf zehn Prozent der Stimmen. Ähnlich niedrige Ergebnisse hat die Linke in Berlin zuletzt vor acht Jahren erzielt, eine Neuauflage von Rot-Rot wäre nach derzeitigem Stand nicht mehr möglich. Die CDU liegt deutlich abgeschlagen bei 18 Prozent (minus eins) und die FDP scheint mit nur noch zwei Prozent (minus eins) keine Chance mehr zu haben, am 18. September wieder in das Landesparlament einzuziehen.
Danach gefragt, welche Koalition sie bevorzugen würden, nannten die Berliner zu 35 Prozent ein Bündnis aus SPD und Grünen. Andere Konstellationen wären mit Abstand unbeliebter. Für Rot-Schwarz sprachen sich 19 Prozent aus, für Rot-Rot 13 Prozent und eine Koalition aus Grünen und CDU hätten nur elf Prozent der Befragten am liebsten. Die Wähler können aber nur indirekt mitbestimmen, welche Parteien nach der Wahl zusammenarbeiten. Im Moment könnten SPD und Grüne jeweils auch mit der CDU eine Mehrheit bilden. Alle drei Parteien schließen eine Koalition bislang nicht aus.
In der Rangliste der größten Probleme der Stadt hat das Thema Innere Sicherheit die S-Bahn-Krise abgelöst. Während im Januar noch 64 Prozent der Befragten die Mängel im Öffentlichen Nahverkehr als Hauptthema sahen, waren es im April nur noch 22 Prozent.
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