Vor 25 Jahren, am 7. Mai 1989, fanden die letzten Kommunalwahlen in der DDR statt. 98,85 % Zustimmung – so lautete das offizielle Ergebnis, verkündet durch den damaligen Wahlleiter Egon Krenz. Doch die von den oppositionellen Kräften in der DDR durchgeführten Wahlkontrollen konnten der DDR-Regierung flächendeckende Wahlfälschungen nachweisen. Gegen die Stimmmanipulationen gingen Bürgerinnen und Bürger in Leipzig und Berlin auf die Straße und protestierten. Diese Proteste werden heute als wichtiger Auslöser für die friedliche Revolution im Herbst 1989 angesehen.
Um auf diesen denkwürdigen Tag hinzuweisen und seine Wichtigkeit für die spätere Entwicklung der Oppositionsbewegung in der DDR deutlich zu machen, erinnerte die Grüne Fraktion mit einer Gedenkaktion vor der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg an dieses Ereignis. Zeitzeugen berichteten von ihren Beobachtungen bei der Stimmenauszählung, Videoeinspielungen stellten die mediale Berichterstattung in Ost und West gegenüber. Andreas Otto und Claudia Hämmerling, beide ehemalige Mitglieder der Ost-Berliner Bürgerbewegung, schilderten ihre damaligen Erlebnisse aus Prenzlauer Berg und Weißensee.
Ramona Pop verwies in ihrem Redebeitrag auf den hohen Stellenwert des 7. Mai 1989. Durch die Aufdeckung der gefälschten Wahlen begann der Weg der Demokratisierung Ostdeutschlands und damit der Anfang vom Ende der DDR. Freie Wahlen sind Grundlage jeder Demokratie und ein zentrales Element aktiver Mitwirkung an der Politik. Die Geschichte der DDR zeigt uns, dass Freiheit und Wahlen untrennbar miteinander verbunden sind.
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